Raubkunstausstellung in Nürnberg

Im Oktober besuchte ich die Vernissage der Ausstellung „Raubkunst an der Noris!“ in Nürnberg. Die Ausstellung wurde von jungen Schwarzen Aktivist*innen aus Nürnberg in Zusammenarbeit mit der Nordkurve Nürnberg e.V. kreiert. Die Kurator*innen Vanessa-Irene Omoigui und Akim Gubara, die Vorstandsmitglieder der Nürnberger Ortsgruppe des Vereins Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland (ISD) sind, wollten gemeinsam mit dem Inhaber der Nordkurve Jean-Francois Drozak mit ihrer Idee einen Perspektivwechsel in der Raubkunstdebatte ermöglichen.
Im vergangenen halben Jahr sammelte das Künstlerkollektiv aus verschiedenen Nürnberger Institutionen, wie beispielsweise dem Spielzeugmuseum, dem Menschenrechtsbüro und dem Staatstheater kulturelle Artefakte, die für die Identität dieser Einrichtungen und der Stadt Nürnberg wichtig sind. Die gesammelten Gegenstände wurden dann im Stil einer kolonialen Kunstausstellung präsentiert, die die Kultur der Franken aus Sicht von Außenstehenden darstellen soll. Mit dem Projekt wünschen sich die Kurator*innen einen Perspektivwechsel in der langwierigen Debatte um Raubkunst und koloniale Exponate, die im Besitz von Museen und Archiven anderer Länder sind. Die Ausstellung zeigt, wie wichtig der Schritt der Restitution kultureller Güter für die Dekolonialisierung der afrikanischen Länder und eine künftige Beziehung mit ehemals kolonialisierten Gebieten auf Augenhöhe ist. Zur Finissage der Ausstellung im Februar ist eine Podiumsdiskussion im Staatstheater Nürnberg geplant, bei der ich gemeinsam mit weiteren Expert*innen über die Restitution der in Deutschland lagernden Raubkunst diskutieren werde.

Vielen Dank an das Künstlerkollektiv für die Einladung!

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