Soziale Start-Ups fördern

Grüne sprechen mit sozialen Gründern

Eva Lettenbauer (Landesvorsitzende der Grünen) und Tina Prietz (Direktkandidatin der Erlanger Grünen zur Bundestagswahl) haben sich am Dienstag mit “Social Entrepreneurs” ausgetauscht. Zuerst besuchten sie Hydrogenious, wo Gründer Daniel Teichmann und Mitarbeiter Ralf Ott die Rolle von Wasserstoff bei der Energiewende und dem globalen Energiehandel erläuterten. Das Start-Up hat sich mittlerweile zu einem Mittelständler entwickelt und arbeitet mit internationalen Partner*innen an sicheren Transportlösungen. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion im Entla’s Keller kamen noch Jonas Jung (Birne7) und Karl-Heinz Miederer (access) dazu.

Bei der Podiumsdiskussion wurden drei große Bereiche ausgearbeitet, in denen es Veränderungen braucht:
Einerseits brauche es eine Berücksichtigung der gesellschaftlichen Auswirkungen bei der Förderung von Start-Ups, sei es auf das Soziale oder auf die Umwelt und das Klima. Ralf Ott berichtete aus seinen Erfahrungen mit Hydrogenious, dass insbesondere bei öffentlichen Vergaben oft mehr auf die bisher erzielten Gewinne und Umsätze geschaut würde, als dass das Potential der Firma für das Gemeinwohl berücksichtigt werden würden.
Tina Prietz erläuterte die von den Grünen geplanten Maßnahmen, insbesondere das Gründungskapital und das den Wagniskapitalfonds, mit dem Gründerinnen und Gründer in der Anfangszeit unterstützt werden sollen. Bedingung für die Zuschüsse ist eine Ausrichtung des Gründungs-/Unternehmenszwecks an den Nachhaltigkeitszielen.

Zweitens müssten die Strukturen geändert werden. Die Förderung generell schneller und unbürokratischer laufen. Vom Förderantrag bis zur Bewilligung können aktuell ein bis anderthalb Jahre vergehen, für ein Start-Up mit minimalen Umsätzen, ist diese Zeitspanne zu lang. Jonas Jung betonte dabei, dass die gesamten Prozesse auch digitaler werden müssen. Auch müsse sich die Fehlerkultur ändern, sodass ein Scheitern nicht als Schande eingestuft, sondern mutiges Ausprobieren belohnt wird.

Der dritte große Punkt war die generelle Akzeptanz von Start-Ups und, dass Benachteiligungen für kleine Firmen beseitigt werden müssen. Viele Strukturen in Deutschland sind darauf ausgelegt, dass eher eine große Firma beauftragt wird, als das lokale Start-Up, das noch nicht so viel Erfahrungen vorweisen kann. Auch sind diverse Gesetze so ausgelegt, dass diese eher die großen Firmen begünstigen. Daher forderte Karl-Heinz Miederer, dass insbesondere auch gemeinnützige Unternehmen gleichgestellt und von der Wirtschaftsförderung berücksichtigt werden. Eva Lettenbauer betonte, dass die Start-Ups ihre Themen auf jeden Fall weiter in die Politik bringen sollen, insbesondere da sich die Landtagsdebatten, abgesehen von schönklingenden Regierungserklärungen, viel zu wenig mit diesen neuen Themen beschäftigen.

Insgesamt waren sich alle Podiumsteilnehmer*innen einig, dass es dringend Änderungen braucht, um Deutschland für innovative und soziale Gründungen richtig attraktiv zu machen.



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