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Am Freitag 30.04. waren wir zu einer Podiumsdiskussion der Pariser HochschuleSciences Po eingeladen. Die Themen waren: Welche Lehren lassen sich aus dem politischen Management eines Pandemiejahres ziehen? Ein deutsch-französischer Vergleich und Deutschland: Die Rolle des Europäischen Parlaments in der Gesundheitskrise der Covid 19-Pandemie. Ziel war es dabei eine Bilanz der Covid-19 Behandlung in den beiden Ländern Frankreich und Deutschland zu ziehen und die Auswirkungen der sanitären Maßnahmen auf die Bevölkerung zu vergleichen.
Angesichts einer Pandemie, die per Definition transnational ist, sind die politischen Reaktionen weitgehend national geblieben. Das Fortbestehen nationaler öffentlicher Handlungsrahmen hinderte die Behörden jedoch nicht daran, ähnliche Rezepte für den Umgang mit der Epidemie in Deutschland und Frankreich zu verabschieden, wie z. B. Maßnahmen zur Reisebeschränkung und Eingrenzung der Bevölkerung, die Verlegung von nicht lebensnotwendigen Operationen und der Bau von Behelfskrankenhäusern, um die Versorgung mit Intensivpflege zu erhöhen, sowie die Verstärkung von ehrenamtlichen medizinischen Fachkräften: Diese Initiativen finden sich in beiden Ländern. Diese Ähnlichkeiten können auch auf konvergierende Trends in der Gesundheitspolitik zurückzuführen sein, die das Handeln der Regierungen angesichts der Epidemie einschränken: eine nachlassende politische Aufmerksamkeit für das Pandemierisiko, die durch das Fehlen jeglicher Aktualisierung der nationalen Bereitschaftspläne in diesem Bereich veranschaulicht wird, eine Verringerung der Zahl der Krankenhausbetten als Folge von Reformen des Gesundheitssystems, die auf der Marktlogik und der Förderung einer ambulanten Verlagerung basieren, usw.
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