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Seit 2019 vertrat Dr. Pierrette Herzberger-Fofana die Grünen auf europäischer Ebene. Damals zog sie von Listenplatz 21 als erste Deutsche mit afrikanischen Wurzeln ins EU-Parlament. Doch bereits bei der Listenaufstellung 2023 zeichnete sich ab, dass es mit einer erneuten Nominierung schwierig wird. Seit dem Wahlabend ist klar: Es bleibt bei einer Amtsperiode. Damit endet eine Ära voller Engagement für Gleichberechtigung, Vielfalt und Toleranz. Auf dem Grünen Sommerfest vergangene Woche wurde Herzberger-Fofana nun für Ihr erfolgreiches politisches Engagement gebührend gedankt.
In Mali geboren und aufgewachsen im Senegal, wurde sie bereits früh von der Entkolonialisierung und den Befreiungskämpfen in Afrika sowie der Bürgerrechtsbewegung in den USA geprägt. Als sie dann in den Siebzigerjahren nach Deutschland kam um Lehrerin zu werden war sie die erste Frau aus dem Senegal, die in Deutschland studierte und promovierte.
Nach ihrem Bericht zum Frauengipfel in Beijing 1995 ging es für Pierrette Herzberger-Fofana dann in die Politik: Die Erlanger Grünen wollten sie als Kandidatin für die Oberbürgermeisterwahl gewinnen. Auch wenn von Anfang an klar war, dass die Chancen aussichtslos sind, willigte Frau Herzberger-Fofana ein, um ein Zeichen gegen den Rassismus in Deutschland setzen.
Von 2005 bis 2019 setzte sie sich dann als Stadträtin der Grünen in Erlangen für Gleichberechtigung und Frauenrechte ein. So initiierte sie beispielsweise 2015 die seit dem jährlich stattfindenden Black History Weeks. Daneben hat sich die Stadträtin immer für die Rechte und gegen Ausgrenzung von Geflüchteten eingesetzt, sowie unermüdlich für ein Verbot der Genitalbeschneidung eingesetzt. 2009 wurde sie für ihr herausragendes Engagement als Kommunalpolitikerin von der damaligen Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen mit dem Helene-Weber-Preis ausgezeichnet.
Ab 2019 brachte sie ihre Themen dann auf EU-Ebene ein. Ob als stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss für Entwicklung (DEVE), Vorsitzende der parlamentarischen interfraktionellen Arbeitsgruppe „Antirassismus und Vielfalt“ oder als stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter - ihre Arbeit verfolgte immer ein antirassistisches, solidarisches, feministisches und grünes Europa. Ende letztens Jahres erhielt Herzberger-Fofana den renommierten Preis für „Peace, Inclusion and Diversity“ der «Women Ambassadors Foundation» und der Howard University in Washington D.C.
Nach dem Ausscheiden aus dem Europaparlament sei die Enttäuschung darüber natürlich groß, doch die Erfolge der letzten fünf Jahre und darüber hinaus schmälert dies keineswegs, so Dr. Pierrette Herzberger-Fofana.
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